Das Haus Heuer in Beelen

Das denkmalgeschützte Haus wurde aufwendig restauriert und 2013 der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt

Das Haus Heuer hat seinen Ursprung laut einer Giebelinschrift und geschichtlicher Überlieferung im Jahre 1711.

Es handelt sich im Kern um ein Vierständerhaus mit dreischiffigem Wirtschaftsteil und einer halben Flettküche sowie einer Stube aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Mehrere Anbauten ließen das Fachwerkgebäude im Laufe der Zeit länger und breiter werden. Trotz aller Veränderungsphasen lassen sich noch heute gut die einzelnen Bauabschnitte am Gefüge erkennen.

Geschichtsbücher geben Auskunft über die Bewohner des Hauses. Danach lebten im Wohnbereich des kleinen Anwesens immer große Familien. Im Stallbereich war das Vieh untergebracht, Menschen und Tiere lebten unter einem Dach.

Ende der 1940er Jahre wurde der bis heute prägende Wandel im Haus Heuer vollzogen.

Mit den Umbauten entstanden ein abgeschlossener Wohnbereich mit separater Küche, Wohn- und Schlafräume sowie ein verkleinerter Wirtschaftsteil. Diese Raumstrukturen blieben über die nächsten Jahrzehnte erhalten.

Bis 1975 bewohnte die Familie Tarp das Haus (Paul Tarp und Josefa geb. Heuer). Danach diente ein Neubau nebenan der Familie als Wohnsitz.

Der Wirtschaftsteil im Haus Heuer wurde nur noch einige Jahre für landwirtschaftliche Zwecke genutzt.

Behörden stellten das Haus Heuer im Jahre 1987 unter Denkmalschutz.


Das Bild: "Haus Heuer" von Manfred Kronenberg

Der gebürtige Warendorfer Manfred Kronenberg (Jg. 1953) ist gelernter Schriftsetzer, Diplom-Designer und langjähriger Lehrbeauftragter am Fachbereich Design der Fachhochschule Münster. Er kann auf zahlreiche Ausstellungen, Ausstellungsbeteiligungen und Veröffentlichungen seiner Illustrationsarbeiten zurückblicken.

Dieses Bild ist entstanden nachdem Dieter Lohmann das Gedicht vom „Haus Heuer“ geschrieben hat und wurde erstmals auf der Gründungsversammlung des Vereins DorfGut Beelen e.V. am 26.01.2010 veröffentlicht. Anschließend entstand eine Postkarte mit dem Bild von Manfred Kronenberg und dem Gedicht von Dieter Lohmann.

Wer nur einen flüchtigen Blick auf das Bild von Manfred Kronenberg wirft, dem entgehen die zahlreichen humoristischen, satirischen oder einfach skurrilen Details. Aber in der Regel wird aus dem flüchtigen Blick ein längeres Betrachten. Denn das Bild erzählt eine ganz besondere Geschichte und fordert die Phantasie des Betrachters heraus.


Die Gedichte zum "Haus Heuer" von Dieter Lohmann

Dieter Lohmann (Jg. 1946) lebt mit seiner Familie seit 1975 in Beelen. Er stammt gebürtig aus Werne an der Lippe und war bis 2009 Lehrer an der Von-Galen-Schule. Seit vielen Jahren schreibt er Gedichte, Sketche und kurze Texte. Mit der Veröffentlichung seiner Verse begann er im Jahre 2004. Seine Art zu schreiben könne man - so Dieter Lohmann - am ehesten als „Gebrauchslyrik“ bezeichnen.

Mit seinen Gedichten hat er den Verein „DorfGut Beelen“ seit dessen Gründung begleitet.
Das jüngste Gedicht hat er dem restaurierten Klavier gewidmet.

Haus Heuer

Ein Wallnussbaum gab seinen Schatten
den Giebelfenstern lange Zeit,
als Menschen hier noch Heimat hatten.
Das alles ist Vergangenheit.
Des Hauses Fenster blicken leer
und manches ist geschlossen.
Des Alters Bürde lastet schwer
und doch steht's unverdrossen.

Menschen und Tieren gab es Raum
und war erfüllt mit Leben.
So manchem frühen Kindertraum
hat es Gestalt gegeben.
Gab Lachen, Weinen, Lied und Gebet
Liebe, Hochzeit, Geburt und Tod,
und harte Arbeit, von früh bis spät.
Zeiten voll Freude und Zeiten der Not.

Irgendwann waren die Räume leer
und schwere Stille lag überall.
Ein einsames Pferd stand müde und schwer
und schaute fragend aus dem Stall.
Das Deelentor, einst einladend offen,
schloss die Flügel und hielt seine Wacht.
Es blieb nicht einmal ein leises Hoffen,
das etwas Zuversicht hätte gebracht.

Im Dunst von Autolärm und Bahn
hat sich der Fachwerkbau gehalten,
obwohl der langen Zeiten Zahn
begann, ihn stetig zu gestalten.
Die Runzeln an den Giebelseiten,
die Schwielen an den Wänden -
man sieht die Spuren schwerer Zeiten,
wie an zwei Arbeitshänden.

Und doch: Er blieb nicht unbemerkt,
der tiefe Schlaf des Hauses Heuer.
Was klein begann, das wuchs verstärkt,
denn das, was lange lieb und teuer,
ist plötzlich Mittelpunkt jetzt wieder
und es erwacht zu neuem Leben.
Vielleicht singt man bald neue Lieder.
Möge Gott, der Herr, es geben.

Dieter Lohmann

Im Dunst von Autolärm und Bahn
hat sich der Fachwerkbau gehalten,
obwohl der langen Zeiten Zahn
begann, ihn stetig zu gestalten.
Die Runzeln an den Giebelseiten,
die Schwielen an den Wänden -
man sieht die Spuren schwerer Zeiten,
wie an zwei Arbeitshänden.

Und doch: Er blieb nicht unbemerkt,
der tiefe Schlaf des Hauses Heuer.
Was klein begann, das wuchs verstärkt,
denn das, was lange lieb und teuer,
ist plötzlich Mittelpunkt jetzt wieder
und es erwacht zu neuem Leben.
Vielleicht singt man bald neue Lieder.
Möge Gott, der Herr, es geben.

Dieter Lohmann


Unter den nachfolgenden Link können Sie die Texte Nachlesen:


Haus Heuer Ostern 2013

Haus Heuer Ostern 2013 (58,9 KiB)




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